„Es werde Licht!“ So lauten die ersten Worte Gottes in der Bibel. Noch bevor irgendetwas Gestalt angenommen hat, mitten im Tohuwabohu des ersten Anfangs, bringt Gott Licht in unsere Welt. Und dieses Licht hilft der Welt, sich zu ordnen: Hell und Dunkel differenzieren sich aus, Licht- und Schattenseiten werden erkennbar. Kontraste entstehen, wo vorher alles verschwommen war: erst ein großes Einerlei ohne jede Struktur – und dann kommt das Licht, und mit dem Licht kommt die Klarheit in die Welt. „Gott trennte das Licht von der Finsternis.“
„Mache dich auf und werde Licht!“ So ruft uns der Monatsspruch für Dezember zu. Werde klar! Leuchte! Bring Licht in die Welt! Lass nicht zu, dass die Dunkelheit ohne Widerspruch bleibt!
Ja, unsere Welt braucht Licht. Unsere Welt braucht Menschen, die klar benennen, wo sie das Licht für uns sehen, die Chancen für unsere Gesellschaft und unsere Welt. Und die sich querstellen, wenn andere von der Dunkelheit profitieren, wenn sie Ängste schüren und Hass provozieren.
Was ist Dunkelheit eigentlich? Abwesenheit von Licht, sagt die Physik. Eine dunkle Gegenkraft zum Licht gibt es nicht. Und auch in der Bibel ist immer klar: Es gibt keine zweite, gleichwertige Kraft, die sich Gott und dem Guten entgegenstellt. Das Licht wird laut der Bibel von Gott geschaffen – und die Finsternis bleibt über, wo das Licht noch nicht ist.
„Mache dich auf und werde Licht – denn dein Licht kommt!“ Gott ist noch nicht fertig mit uns. Wir sind nicht am Ende. Es kommt noch mehr. Es kommt mehr Licht. Die Finsternis wird nach und nach verschwinden – so wie schon nach Weihnachten langsam und noch kaum spürbar die Tage wieder länger werden. Licht breitet sich aus und vertreibt die Finsternis. Alles Dunkle, alles Traurige, wird heilsam begrenzt.
Und auch wir können uns davon anstecken lassen – können Licht und Wärme miteinander teilen, beides weitertragen und dort, wo wir sind, für Klarheit sorgen. Es müssen ja nicht immer gleich Scheinwerfer sein, die uns blenden. Manchmal reicht vielleicht schon das Licht einer Kerze, damit sich die Dunkelheit um uns herum zurückzieht – ein gutes Wort, ein Lächeln, ein Gebet. „Mache dich auf und werde Licht – denn dein Licht kommt!“
Hauke Not
„Mache dich auf und werde Licht – denn dein Licht kommt!“ (Jes 60,1)